Sonntag, 23. Juli 2023

Ein Liter Bier ist nicht immer das Maß aller Dinge

Thema: Biermischgetränke und Verhältnisse

Dieser Beitrag ist am 03.08.2023 auch im Standard erschienen.

Ein Bekannter von mir hat sich vor geraumer Zeit aufgrund der Hitze einen, wie er es nennt, "leichten Radler" gemischt, indem er einen halben Liter normalen Radler mit einem halben Liter alkoholfreiem Radler kombiniert hat. Es wäre vermutlich besser an heißen Tagen einfach gleich beim Wasser zu bleiben, aber in diesem Beitrag geht es nicht darum, den optimalen Durstlöscher für den Sommer zu finden. Ich habe mir nämlich die Frage gestellt, ob man das dadurch entstandene Mischgetränk überhaupt noch als Radler bezeichnen kann oder nicht.


 Radler ist nicht gleich Radler (Bildquelle: Johannes C. Huber)

Zunächst einmal hängt das davon ab, welcher Radler beigemischt wird, weil es zwar etliche verschiedene Sorten, aber kein einheitliches Mischverhältnis gibt. Ein erster Anhaltspunkt wäre also das Originalrezept. In diesem ist das Verhältnis von Bier zu Limonade angeblich 60 zu 40. Im Handel findet man jedoch auch häufig 50 zu 50 oder bei süßeren Varianten sogar 40 zu 60. Das hängt damit zusammen, dass ein handelsüblicher Radler laut WKO einen Vollbieranteil von 40 bis 60 Prozent haben kann.

Bei der besagten Mischung haben wir ein Problem, denn selbst dann, wenn der beigemischte Radler das Verhältnis mit dem höchstmöglichen Bieranteil von 60 zu 40 aufweist, geht sich das nicht aus. Um zu verstehen, warum, müssen wir uns überlegen, wie die Anteile in der Mischung zustandekommen: 60 Prozent Bieranteil von 500 Milliliter Radler sind 300 Milliliter Bier. Da alle anderen Bestandteile alkoholfrei sind, hat das dadurch entstandene Mischgetränk nur noch ein Verhältnis von 30 zu 70 und dürfte somit nicht als Radler bezeichnet werden.

Dem spitzfindigen Lesepublikum dürfte allerdings aufgefallen sein, dass wir unter Umständen ein wenig vorschnell an die Sache herangegangen sind. Immerhin haben wir ja noch gar nicht geklärt, ob ein alkoholfreier Radler überhaupt so heißen darf. Diese Bezeichnung ist aber unproblematisch, denn schließlich ist alkoholfreies Bier genauso Bier (mit einem verschwindend geringen Alkoholgehalt von höchstens 0,5 Volumsprozent). Demnach wäre auch die Mischung zurecht als Radler zu bezeichnen. Eine Folgefrage wäre dann, welchen Alkoholgehalt sie hat, aber diesen müssten wir, streng genommen, messen und wenn man es wirklich ganz genau nimmt, nicht in Volumsprozent angeben, aber ich möchte an dieser Stelle nicht zu sehr ins Detail gehen.

In Schulbüchern gibt es zum Thema Verhältnisse und Proportionen etliche Aufgaben, bei denen es um ein bestimmtes Mischverhältnis geht. Die meisten davon sind wie folgt aufgebaut: Man hat eine bestimmte Menge eines Mischguts (z. B. Verdünnungssaft), möchte ein bestimmtes Mischverhältnis erreichen (z. B. 1 zu 7) und soll dann die Menge des anderen Mischguts (z. B. Wasser) ermitteln. Es gibt zwar auch komplexere Problemstellungen, wie z. B. Umkehraufgaben, aber ich finde es spannender sich mit Fragen wie diesen zu beschäftigen, weil sie ein bisschen mehr als die bloße Anwendung einer Dreisatzrechnung erfordern, um sie beantworten zu können:

  • Was ist das Verhältnis von Alkohol zu nichtalkoholischem Getränken, wenn ich eine gewisse Menge Radler mit einem bestimmten Mischverhältnis (z. B. 60 zu 40) und eine gewisse Menge alkoholfreien Radler mische?
  • Wie viel Bier muss ich zu einer gewissen Menge Radler mit dem Verhältnis 40 zu 60 hinzufügen, um es auf 50 zu 50 zu ändern?
  • Wie viel Bier muss ich hinzufügen, um das Verhältnis umzudrehen, d. h. auf 60 zu 40 zu ändern?
  • Gibt es eine Möglichkeit, um das Verhältnis auf 100 zu 0 zu ändern? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht?
  • Wie viel Bier muss ich zu einer gewissen Menge Limonade mindestens dazu geben, damit ich die Mischung als Radler bezeichnen darf?
  • Wie viel Limonade darf ich zu einer gewissen Menge eines bierhaltigen Getränks höchstens dazu geben, bis ich es nicht mehr als Radler bezeichnen darf?

Das perfekte Mischverhältnis ist übrigens anscheinend 50 zu 50. In Reihenfolge man die beiden Mischgetränke einschenken sollte, hängt davon ab, worauf man Wert legt. Falls zuerst Limonade und danach Bier eingefüllt wird, entsteht weniger Schaum, wodurch das Füllen schneller geht. Wenn man stattdessen eine gute Durchmischung erreichen will, sollte man zuerst das Bier und dann die Limonade einfüllen, weil das Bier eine geringere Dichte hat und ansonsten oben bleiben würde. Diese Methode dauert allerdings länger, da sich dabei wiederum mehr Schaum bildet.

Für eine gute Durchmischung ist die umgekehrte Reihenfolge allerdings günstiger: Wird das Bier zuerst eingefüllt, vermischt es sich vollständig mit der süßen Limonade. Im anderen Fall bleibt das Bier aufgrund seiner geringeren Dichte oben im Glas. Die richtige Methode erfordert allerdings Geduld, da sich mehr Schaum bildet.
Für eine gute Durchmischung ist die umgekehrte Reihenfolge allerdings günstiger: Wird das Bier zuerst eingefüllt, vermischt es sich vollständig mit der süßen Limonade. Im anderen Fall bleibt das Bier aufgrund seiner geringeren Dichte oben im Glas. Die richtige Methode erfordert allerdings Geduld, da sich mehr Schaum bildet.
Für eine gute Durchmischung ist die umgekehrte Reihenfolge allerdings günstiger: Wird das Bier zuerst eingefüllt, vermischt es sich vollständig mit der süßen Limonade. Im anderen Fall bleibt das Bier aufgrund seiner geringeren Dichte oben im Glas. Die richtige Methode erfordert allerdings Geduld, da sich mehr Schaum bildet.

Für eine gute Durchmischung ist die umgekehrte Reihenfolge allerdings günstiger: Wird das Bier zuerst eingefüllt, vermischt es sich vollständig mit der süßen Limonade. Im anderen Fall bleibt das Bier aufgrund seiner geringeren Dichte oben im Glas. Die richtige Methode erfordert allerdings Geduld, da sich mehr Schaum bildet.
Für eine gute Durchmischung ist die umgekehrte Reihenfolge allerdings günstiger: Wird das Bier zuerst eingefüllt, vermischt es sich vollständig mit der süßen Limonade. Im anderen Fall bleibt das Bier aufgrund seiner geringeren Dichte oben im Glas. Die richtige Methode erfordert allerdings Geduld, da sich mehr Schaum bildet.
Für eine gute Durchmischung ist die umgekehrte Reihenfolge allerdings günstiger: Wird das Bier zuerst eingefüllt, vermischt es sich vollständig mit der süßen Limonade. Im anderen Fall bleibt das Bier aufgrund seiner geringeren Dichte oben im Glas. Die richtige Methode erfordert allerdings Geduld, da sich mehr Schaum bildet.

Johannes C. Huber (viertelt sich gerne mit seinen Mitbewohnern drei Bier)

Quellen: