Sonntag, 2. Oktober 2022

Mehr Brutto vom Netto

Thema: Mindestlohn und Gleichungen

Vor Kurzem wurde im Standard diskutiert, ob ein Mindestlohn, ähnlich wie in Deutschland, auch bei uns sinnvoll wäre oder nicht. Dieser wurde in unserem Nachbarland nämlich beginnend mit 1. Oktober 2022 von 9,60 € auf 12,00 € pro Stunde angehoben. Auf Österreich umgemünzt würde das bedeuten, dass der Mindestlohn ungefähr 10,29 € pro Stunde betragen müsste. So weit, so gut, aber warum wäre ein (halbwegs) gleichwertiger Mindestlohn bei uns weniger und wie kommt man überhaupt auf die etwas mehr als 10 € pro Stunde? Das hängt, wie bereits im Artikel erwähnt, mit der Anzahl der Gehälter pro Jahr zusammen. Wir können das Ganze auch ganz einfach selbst nachrechnen. Hier die Hard Facts.

  • Deutschland:
    • Mindestlohn: 12,00 € pro Stunde brutto
    • Anzahl der Gehälter pro Jahr: 12
  • Österreich:
    • Mindestlohn: ~10,29 € pro Stunde brutto
    • Anzahl der Gehälter pro Jahr: 14

Wir gehen nun von einer Vollzeitstelle aus, d. h. 40 Stunden Arbeit pro Woche. Hochgerechnet mit dem bei uns üblichen Faktor 4,33 sind das pro Monat etwas mehr als 173 Stunden. Damit kommen wir in etwa auf das, von der deutschen Bundesregierung angegebene, Gehalt von 2080,00 € pro Monat und somit ca. 24.960,00 € pro Jahr. Um nun einen Vergleich anzustellen, müssten wir nur dieses Jahresgehalt der Reihe nach durch die Faktoren dividieren. Da allerdings der einzige Unterschied die Anzahl der Gehälter pro Jahr sind, reicht es vollkommen aus den Stundenlohn mal 12 zu rechnen und das Ergebnis durch 14 zu teilen:

Und siehe da: es stimmt tatsächlich. Allerdings wurde natürlich noch nicht berücksichtigt, welche Unterschiede es in weiterer Folge beim Nettojahresgehalt gibt.

Johannes C. Huber (freut sich auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld)

Quellen: